• MPU Vorbereitung & Verkehrspsychologische Beratung

Straftaten

Die Situation bei Straftaten unterscheidet sich von derjenigen der Ordnungswidrigkeiten dadurch, dass hier zwar ebenfalls Verstöße im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr gewürdigt werden, jedoch nicht nur diese. Sollte im Fehlverhalten des Betreffenden ein erhöhtes Aggressionspotential erkennbar sein, dann kann die Führerscheinstelle zur Klärung der Eignungszweifel eine MPU anordnen, auch wenn das Vergehen keinen direkten Bezug zum Straßenverkehr erkennen lässt. Diese Regelung beruft sich darauf, dass ein Zusammenhang zwischen Aggressionsstraftaten und Verkehrsauffälligkeiten als wissenschaftlich belegt gilt, mithin ein Bürger, der in seinem Alltag eine aggressive Persönlichkeit manifestiert, gefährdet ist, diese Neigung gleichermaßen beim Autofahren auszuleben. Beispiele, in denen die Behörden tätig wurden, sind etwa Körperverletzungen, Beleidigungen oder sexuelle Straftaten aggressiver Couleur. Ist derart aggressives Fehlverhalten im Spiel, so genügt nach gefestigter Rechtsprechung bereits ein einziges Delikt, um eine medizinisch-psychologische Untersuchung auszulösen.

Auch Straftaten unter Nutzung eines Kraftfahrzeuges fallen unter das Verdikt der medizinisch-psychologischen Begutachtung. Wer also eine Bank ausraubt, sich zum Zwecke eines Diebstahls oder eines Drogentransportes oder – ein ausgefalleneres Beispiel, der illegalen Einschleusung von Ausländern und eines Autos bedient, darf sich auf ein Tête-à-tête mit dem Gutachter einer anerkannten Untersuchungsstelle freuen. Der Gesetzgeber begründet diesen Schritt mit dem Handlungsbedarf, der in dem gestörten Regelverständnis des Täters erkennbar sei.

Es lohnt sich immer, frühzeitig einen Verkehrspsychologen aufzusuchen. Wenn die Verhandlung noch ansteht ebanfalls einen Anwalt, so dass beide Sie in Ihrer Rehabilitationsbemühung unterstützen können. Der Verkehrspsychologe kann mit Ihnen das Erlebte analysieren, er kann Ihr Verständnis auch der seelischen Beweggründe durch eine Verkehrstherapie verbessern und Ihnen bzw. dem Anwalt damit bereits für die Gerichtsverhandlung bessere Karten in die Hände spielen. Sollten Sie, falls grundlegendere Fehlentwicklungen privater oder beruflicher Natur vorliegen, zusätzlich psychotherapeutisch an sich arbeiten wollen, wäre hierfür ebenfalls noch Zeit. Auch konkrete Umstellungen im Zeitmanagement oder in der Handhabung von Stress können sich etablieren. Diese konstruktiven Veränderungen können Sie dann bei der Führerscheinstelle vorbringen, denn es ist nicht auszuschließen, dass in Ihrem Fall noch ein gewisser Ermessensspielraum besteht. Sollten Sie einer Begutachtung bedürfen, dann wird Ihnen dieses Engagement helfen, den Test mit guter Erfolgswahrscheinlichkeit zu bestehen.

Je gravierender Ihr Verstoß, vor allem wenn er im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr geschieht, desto wahrscheinlicher ist die Anordnung einer MPU. Je nachhaltiger Ihre Veränderung, Ihr positives Bemühen, Ihre Selbstkritik, desto größer ist die Chance auf ein positives Gutachten.Und je früher Sie mit einem Verkehrspsychologen Kontakt aufnehmen, desto eher gewinnen Sie persönlich Klarheit und Sicherheit.